DIES IST EINE SCHÖPFUNGSGESCHICHTE.
Eine noch nicht erzählte:
Am Anfang war Leere. Die Theologin Dorothee Becker gestaltete vor einigen Jahren mit Ursula und Martin Szelagiewicz einen Abend zum Fastenopfer. Gut vorbereitet warteten sie in der Taufkapelle auf Mitfeiernde. Doch die Tür blieb zu. Niemand kam. «Und da feierten wir unsere Andacht alleine, lasen einander zu dritt unsere Texte vor, tauschten unsere Gedanken aus und merkten: Das hat Kraft. Das war der Ursprung des Cercle d’Esprit», erzählt Ursula Szelagiewicz. Die drei beschlossen, sich wieder zu treffen, zu Hause, und miteinander über Bibeltexte ins Gespräch zu kommen.
Inzwischen gibt es zwei Gruppen von sechs Erwachsenen, die sich am Cercle beteiligen. Alle sechs bis acht Wochen übernimmt jemand die Gastgeberrolle, lädt zu sich nach Hause ein und wählt den Bibeltext aus, über den gesprochen werden soll. «Oft sind es Stolpertexte, die irritieren, alleine nicht so recht verstanden werden wollen», erzählt Ursula Szelagiewicz. Zu Beginn wird der Bibeltext geteilt: Nach dem Lesen des Textes und dem individuellen Hervorheben einzelner Sätze und Wörter kommen die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch. «Es ist ein persönlicher Dialog, der sich entspinnt, es wird von eigenen Erfahrungen erzählt und so hilft die Gruppe oft einen Text anders zu sehen, klarer zu verstehen». Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um den persönlichen Austausch. Darum, Bibel miteinander erfahrbar zu machen.
Aus: Dybli Nr.5 / Dez. 2019 / Text: Ruth Meyer